Kosten der Demenz und simulierte Kostenwirksamkeit von spielgestützten Interventionen

Die Mehrheit, der von Demenz betroffenen Personen wollen zu Hause betreut werden. Zur Abschätzung der direkten, indirekten und informellen Kosten in Zusammenhang mit spielgestützter Intervention, wurde der HS&I-Kostenfragebogen für Betroffene in der Steiermark und ihre Angehörigen entwickelt. Die Befragung wurde zwischen 3.3.2020 und 21.10.2021 durchgeführt. Die Daten wurden auf Basis einer vordefinierten Interventions- und eine Kontrollgruppe ausgewertet. Die Interventionsgruppe sind StudienteilnehmerInnen, die computerbasiertes Training im Rahmen des Projektes multimodAAL erhalten haben, für die Kontrollgruppe ist dies nicht der Fall. Betroffene und ihre Angehörigen in der Interventionsgruppe haben einige Vorteile, insbesondere auch Kostenvorteile. Die Kosteneffektivität von spielgestützten Trainings dürfte bis zu Pflegestufe 3 gegeben sein.

Wachstum der Gesundheitsausgaben: Braucht Nachhaltigkeit Budgetobergrenzen?

Das Eigenleben des Gesundheitswesens endete im Jahr 2013. Die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise Ende der 2010er Jahre holte das Gesundheitswesen mit seinen Finanzierungskulturen und seinen Regeln vor den Vorhang und stellte es in das Licht des 2012 erneuerten Stabilitätspaktes. Die Gesundheitsreform 2013 implementierte einen globalen Kostenpfad, der Obergrenzen für die Gesundheitsausgaben definierte und 2017 an das Wachstum der Wirtschaftsleistung gekoppelt wurde. Der Kostenpfad orientiert sich nicht am zukünftigen Versorgungsbedarf. Wir zeigen, dass er dem Gesundheitswesens notwendige Ressourcen entzieht. Wenn in Zukunft ein Kostenpfad eingesetzt werden oder fortgeführt werden soll, dann muss es ein Kostenpfad mit „GesundheitsPlus“ sein, der sowohl demographische Veränderungen als auch den technische Fortschritt berücksichtigt. Im Gegensatz zum Gesundheitswesen sind Budgetobergrenzen in staatsnahen Bereichen nicht üblich.

Migration in Österreich, Gesundheitliche und ökonomische Aspekte II – Kinder und Jugendliche

Die soziale Lage ist für die Gesundheit der unter 18-Jährigen entscheidend. Hohes Einkommen der Haushalte in denen Kinder und Jugendliche aufwachsen verbessern den Gesundheitszustand dieser Bevölkerungsgruppe signifikant. Gleichzeitig reduziert Migrationshintergrund den selbstberichteten sehr guten Gesundheitszustand. Einkommens- und Bildungsniveaus sind in diesen Haushalten unterdurchschnittlich. Ebenso statistisch signifikant ist der negative Einfluss von erhöhtem Versorgungsbedarf, der 2019 etwa 8 % der Bevölkerung unter 18 betraf. In Zusammenhang mit dem Mehrbedarf an Versorgung gibt es geschlechtsspezifisch keine signifikanten Unterschiede. Jedoch, je älter Kinder und Jugendliche werden, umso weniger häufig fühlen sie sich sehr gesund, ausgehend von einem hohen Niveau.

Migration in Österreich, Gesundheitliche und ökonomische Aspekte I

Der Gesundheitsausgabenanteil von Migrant/innen ist kleiner als ihr Bevölkerungsanteil. 2019 wurden rund 7,6 Mrd. EUR oder 19,4% der gesamten laufenden, persönlichen Gesundheitsausgaben für Migrant/innen ausgegeben; ihr Bevölkerungsanteil betrug 24% oder 2.070.133 Personen in Privathaushalten. Die Gesundheit und die Versorgung von Migrant/innen liegt im Gesellschaftlichen. Gesundheit ist Voraussetzung und Ergebnis erfolgreicher Integrationsprozesse und wird in der Literatur als zentraler Baustein dafür erachtet. Während Migrant/innen in Österreich einen, im EU-15 Vergleich vorzeigbaren, gesetzlich gesicherten, niederschwelligen Zugang zu Versorgung haben, erschwert ihre soziale Lage diesen Zugang. So zeigt die statistische Analyse, dass das vergleichsweise niedrige Bildungs- und Einkommensniveau von Migrant/innen, die nicht aus den EU-15-Ländern kommen, den selbstberichteten Gesundheitszustand signifikant verschlechtert. Dieser Einfluss besteht schon länger und gleichzeitig mit der signifikanten Bedeutung des Alters und des Gesundheitsverhaltens. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass fehlende Sprach- und Gesundheitskompetenz, sowie Diskriminierung zusätzlich belasten. Die Ergebnisse zeigen, dass Gesundheit förderliche gesellschaftliche Bedingungen braucht, um nachhaltig zu entstehen und gefestigt zu werden.

HS&I POLICY BRIEF: Föderalismus im Gesundheitswesen: Schwächen des COVID-19 Krisenmanagements, Juni 2021

Die Regionalisierung des COVID-19 Krisenmanagement führte im Herbst 2020 zu erheblichen Verzögerungen in der Umsetzung der Kontaktnachverfolgung und zu unterschiedlichen Impfstrategien in den Bundesländern. Um Vor- und Nachteile der Föderalisierung des Krisenmanagements aufzuarbeiten, sollte ein Ausschuss eingerichtet werden, der Zuständigkeiten und Verantwortungen im Gesundheitswesen auf neue Grundlagen stellt. Dies erfordert eine strukturierte Debatte über die föderal angelegte Struktur des Gesundheitssystem und sollte Wege aufzeigen, wie die Steuerung des Gesundheitssystem verbessert werden kann, damit Erkrankung und Tod, die durch Systemschwächen entstehen, vermeidbar werden.

HS&I POLICY BRIEF: AT4Health, Ein Corona-Fonds zur Nachhaltigkeit der Gesundheitsversorgung, Oktober 2020

Dieser Policy Brief zeigt wie sich die Corona-Epidemie – und insbesondere ihre Bekämpfung – auf das Gesundheitswesen, die Bevölkerung und die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich auswirkt. Er beleuchtet Aspekte der Teststrategie und schlüsselt den österreichischen Krisenbewältigungsfonds auf. Er eröffnet neue Perspektiven für eine gesamthafte Betrachtung der Herausforderungen in Zusammenhang mit Corona und liefert Handlungsempfehlungen, die das Gesundheitswesen in den Mittelpunkt des Geschehens rücken.

FACT BOOK Leistungskraft regionaler Gesundheitssysteme in Zeiten von COVID-19

Das Fact Book 2020 erweitert die Berichterstattung 2017 bis 2019 durch ein vertieftes Leistungsbild des ambulanten Sektors. Dabei wird systematisch auf einige Aspekte der Corona Pandemie im Überblick und ihre Folgen bis Mitte Juli 2020 eingegangen.

FACT BOOK Leistungskraft regionaler Gesundheitssysteme: Krankenanstalten im Bundesländervergleich

Das Fact Book 2019 zeichnet ein Leistungsbild der Krankenanstalten auf regionaler Ebene. Ausgehend von der erstmals 2018 vorliegenden, vollständigen Schätzung der regionalen Gesundheitsausgaben wurden Aktualisierungen vorgenommen, auch auf Ebene einzelner Leistungsbereiche, wie beispielsweise im Bereich Zugang.

FACT BOOK Leistungskraft regionaler Gesundheitssysteme: Research Report

Das Fact Book Leistungskraft regionaler Gesundheitssysteme empfiehlt das kontinuierliche Erheben, Berechnen und Bereitstellen eines validierten Indikatorensets. Damit soll die Leistungskraft der Gesundheits- und Pflegeversorgung zwischen den Bundesländern Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol, Vorarlberg und Wien verglichen werden. Ausgangpunkt dafür sind 21 Schlüsselindikatoren und sieben Headline Indikatoren, die wichtigen Systemzielen zugeordnet sind.

(De-)Zentralisierung in der Krankenversicherung - Kontext, Vor- und Nachteile

Für Strukturreformen gibt es immer einen historischen Kontext; Vor- und Nachteile entfalten sich erst darin. Im Laufe von 2017 wurden mehrere Studien vorgelegt, die sich mit der Straffung der Steuerung der Krankenversicherungsträger beschäftigen und verschiedene Szenarien von Zusammenlegungen bewerten.

Dabei hat die notwendige Weiterentwicklung der Versorgung in Richtung bessere Abstimmung zwischen Gesundheit und Pflege und Prävention über den Lebenszyklus wenig Raum. Diese Aspekte sind jedoch in Zukunft von zentraler Bedeutung für das Gesundheitswesen und haben durch die vorgegebenen Zuständigkeiten Entwicklungschancen auf Ebene der Bundesländer. Während die Fragmentierung der öffentlichen Finanzierung zwischen administrativen Ebenen sehr wahrscheinlich Qualität und Effizienz beeinflussen, dürften die Richtung und das Ausmaß dieser Auswirkungen von den spezifischen Regelungen abhängen. Insbesondere dürfte eine starke Zentralisierung der Funktionen Mittel-einhebung, Mittelzusammenführung, und -verwendung und Steuerung weniger geeignet sein als sanftere Formen, die wichtigsten Herausforderungen für die Versorgung in der Zukunft zu bewältigen. mehr

Health sector employment growth calls for improvements in labor productivity

While rising costs of healthcare have put increased fiscal pressure on public finance, job growth in the health sector has had a stabilizing force on overall employment levels – not least in times of economic crises.

In 2014 EU-15 countries employed 21 million people in the health and social care sector. Between 2000 and 2014 the share of employed persons in this sector rose from 9.5% to 12.5% of the total labor force in EU-15 countries. Over time labor input growth has shifted towards residential care activities and social work while labor in human health activities including hospitals and ambulatory care still comprises the major share. About half of the human health labor force works in hospital. Variation of health and social care employment is large even in countries with generally comparable institutional structures. While standard measures of productivity in health and social care are not yet comparable across countries, we argue that labor productivity of a growing health work force needs more attention. The long-term stability of the health system will require care delivery models that better utilize a growing health work force in concert with smart investments in digital infrastructure to support this transition. In light of this, more research is needed to explain variations in health and social care labor endowments, to identify effective policy measures of labor productivity enhancement including enhanced efforts to develop comparable productivity indicators in these areas. See the article in Health Policy.

Headline Indicators for structured monitoring of Health System Performance in Europe.

We propose a prioritised set of indicators identified in 43 national and international health system performance assessment (HSPA) initiatives with the aim to inform comparative analysis of policy impacts in a gradual manner.

We documented over 2000 indicators which were consolidated for overlaps. Through implementing the euHS_I survey the resulting indicators then led to a balanced set of 95 indicators which were assessed by European experts for their relevance for specific HSPA domains, i.e. access, efficiency, equity and quality of care, and their priority levels. Headline indicators that monitor performance related to key objectives in public health were identified.

Priority setting methods in health information

BRIDGE Health Technical Report 04/2017 on Recommendations of priority setting methods for a European Research Infrastructure Consortium on Health Information for Research and Evidence-based policy (HIREP-ERIC), together with Perić N, Simon J 2017

Health system performance assessment landscape at the EU level: A focused synthesis of actors and actions.

Together with Perić N (Lead author), Simon J (2017): Archives of Public Health, 75(5). DOI: 10.1186/s13690-016-0173-5.

Priority setting and transferability of health information to policy now and in a future EU Health Information System

BRIDGE Health looks at priority setting and transferability of health information to policy now and in a future EU Health Information System.

In the previous issue of Adjacent Government, the first concepts of the EU Health Information System were explained and the current activities of BRIDGE health within these. BRIDGE Health operates through work packages and horizontal activities (HA), www.bridge-health.eu. In this issue, the focus will be on two of those HA, which are key topics in the field: priority setting methods in health information (HI) and the transferability of HI and data for policy. For more information see: PDF, in English

EuroReach continues in the context of the BRIDGE Health project

Since May 2015 the EuroReach project has continued its activities in the research field of the BRIDGE Health project: Evaluation of health care systems.

Solid evaluation of health care systems requires reliable data and indicators on health system inputs, outputs and on care processes. To unify reporting standards of relevant data and indicators and to support capacity building of a EU health information infrastructure WP 12 aims to produce blueprints. This concerns key health system indicators and data, project outcomes and performance assessment frameworks. Collaboration across work packages and structured dialogs with Member States and international organizations will inform the development of blueprints. Starting point of WP 12 is the Health Data Navigator which will be developed further and adapted to feature building blocks for enhanced comparative evaluation of health care systems. BRIDGE Health stands for BRidging Information and Data Generation for Evidence-based Health policy and research. The BRIDGE Health project aims to prepare the transition towards a sustainable and integrated EU health information system for both public health and research purposes.

Personalized Medicine Takes Foresight and Smart Public Policies

Governments and health care payers everywhere seek ways how to design public funding policies for high-cost drugs, which are increasingly personalized and often only effective in small population groups or sub-groups. Access to drugs is usually preceded by health technology assessment.

Challenges for access to effective drugs at the patient level remain, as the current reimbursement environment is not ready to encompass the complexity of Personalized Medicine. A high level of uncertainty remains as to how, for whom and which type of Personalized Medicine should unfold in the future. Foresight modeling may come into play here. Foresight is a systematic approach to look into the longer-term future of science and technologies and their potential impacts on society. It aims at identifying research and development areas likely to generate future economic, environmental and social benefits.
for more information see: PDF, in English

Individual responsibility in health care requires a coordinated symphony of wise regulations

Individual responsibility in the Austrian health care system primarily involves the collection of cost-sharing and self-payments. In 2012 about two-thirds of private spending was financed through self-payments; direct cost-sharing funded 12 percent; about a billion is applied by private health insurance.

The level of private payments in Austria is high in international comparison. They fall in all areas of the health system and differ between the statutory health insurance funds both in the structure, as well as in the level. Recent initiatives rely on the assertion of a financial bonus for achieving certain health goals. Demand-side measures should be accompanied by incentives for providers and by regulations of the industry. The establishment of a progressive national prevention strategy in Austria is overdue.
for more information see: PDF, in German

The Austrian health reform 2013 is promising but requires continuous political ambition

The Austrian health system is much more complex and fragmented than in other OECD countries. In 2013 legislation was adopted to enhance efficiency through better balancing care provision across providers by promoting new primary care models and better coordination of care.

Accessible data for best practice comparative research in the area of health

The Health Data Navigator (HDN) was developed in 2013 within the FP 7 project EuroREACH which aimed at improving access to health care data through cross country comparisons.

The Health Data Navigator provides a toolbox of guidance to researchers, policy makers and other stakeholders interested in cross-country research by (a) identifying information sources of aggregate, patient-level, disease-based data, (b) offering guidance on key data challenges such as data access, linkage and comparability and (c) highlighting gaps in existing data to encourage data collection in under-represented areas. The Health Data Navigator features an interactive compendium of health data and encourages exchange of best practices to improve comparative assessment of health system performance www.healthdatanavigator.eu, see also: The Health Data Navigator: Your toolkit for comparative performance analysis, A EuroREACH product, Ed. together with Peter Smith: http://www.healthdatanavigator.eu/HDN_Toolkit_Final.pdf

Enhanced monitoring of demographic change is high on the agenda

The Data Mapping Project is an activity of the Joint Programming Initiative (JPI) "More Years, Better Lives – The Challenges and Opportunities of Demographic Change". The project seeks to map the range of data sources on ageing at the European and national levels,

New tool to inform active and healthy ageing strategies

The Active Ageing index (AAi) research project has aimed at providing a new tool for policy makers to enable them to devise evidence-informed strategies in dealing with the challenges of population ageing and its impacts on society.

Comprehensive analysis of the Austrian health care system

The Austrian Health System Review 2013 (HiT Austria) comprehensively discusses the organisation, financing and care provision in the Austria. Further it analysis recent reform initiatives and assess the performance of the health care system.

OECD review advises health reform agenda for Austria

The 2011 OECD Review Austria found that the highly regarded Austrian health system delivers good quality and easily accessible services, but is costly. Its governance and funding structure is highly fragmented and it makes too much use of inpatient care in hospitals. Entry and competition opportunities are de facto limited in most health markets. The system operates therefore on a supply-driven basis, and does not have clear mechanisms to optimize spending on a cost-benefit basis.

Better health system performance requires a mix of measures to enhance patient-centred, coordinated care

The OECD study on improved health system performance through better care coordination identifies four key areas where reforms could potentially enhance the capacity of health- care systems to better coordinate care.